Nowosibirsk. Man darf nicht vergessen...

Man darf nicht vergessen...

Dem Andenken der umgekommenen Piloten ist gewidmet…

Piloten sterben nicht,
sie fliegen nur weg ...


Flugzeugabsturz... Dieses Wort erschütterte unsere Stadt, das ganze Russland vor der offiziellen Ankündigung der Behörden über den schrecklichen, entsetzlichen Flugzeugabsturz über dem Wasserbecken des Schwarzen Meeres am vierten Oktober 2001.
Das ganze Land wurde von der schrecklichen Nachricht schockiert - Passagierflugzeug Tu-154 Flug 1812 der Fluggesellschaft "Sibirien" wurde von einer Rakete S-200 während der militärischen Übungen der Flugabwehrkräfte der Ukraine geschossen. Das Flugzeug wurde in die Luft gesprengt, als er durch seinen Luftkorridor flog. An Bord waren achtundsiebzig Personen, darunter 51 Personen – die Bürger Israels, 15 Passagiere - die Bürger Russlands, 12 Besatzungsmitglieder.

Es war eine goldene Besatzung der Tu-154 der Fluggesellschaft "Sibirien". In sechs Stunden musste das Großraumflugzeug im Flughafen Nowosibirsk Tolmachevo landen. Und um 13 Uhr 45 Minuten (Moskauer Zeit) verschwand es von den Radarschirmen, nachdem er in der Luft eine Stunde 47 Minuten verbracht hat. Zu jener Zeit war das Flugzeug bereits in den Luftraum von Russland und wurde von seinen russischen Rostov-Fluglotsen geführt. An Bord des Flugzeugs befanden sich neben den Mitgliedern der Besatzung 66 Passagiere.
Es geschah im Himmel über dem Schwarzen Meer 180 km von Adler entfernt. Hier sind die Koordinaten eines gefallenen Flugzeugs: 42,11 Grad nördlicher Breite und 37,37 Grad östlicher Länge des Schwarzen Meeres. Die Meerestiefe in der Absturzstelle des Flugzeugs beträgt ein bis zwei Kilometer 150 Meter. Bis Adler blieb es 12 Minuten 40 Sekunden zu fliegen…



Einer der Besatzungsmitglieder war der Navigator der ersten Klasse der zivilen Luftfahrt Konstantin Rewtow. Über ihn möchten wir gerne mehr erzählen, da er Absolvent unserer Schule №120 war. Wir möchten auch, dass die Erinnerung an diesen wundervollen Menschen, nicht nur im Kreise seiner Familie lebte, sondern auch dass die Schüler unserer Schule ihn als Vorbild der Zielstrebigkeit, Mut und Selbstaufopferung haben konnten.
Konstantin Rewtow wurde am 11. Juni 1959 in Nowosibirsk in einer Arbeiterfamilie geboren. 1976 beendet er die zehnte Klasse der Schule № 120 in Nowosibirsk. In demselben Jahr erhält er Diplom mit Auszeichnung über den Abschluss der zweijährigen Schule der Jungen Piloten.
Schon in der Grundschule wurde Kostja am Himmel «krank». Seine Kinder-und Jugendjahre waren diesem Traum unterworfen. Aber der Weg zu seiner Verwirklichung war nicht leicht. Pilot werden bedeutet, auf viele Verlockungen der Jugend verzichten. Der erste Schritt zur Erfüllung der Träume war das Studium in der Schule der jungen Piloten. Dort fand der Unterricht nur sonntags statt, und das bedeutet, dass Konstantin keine freien Tage im Laufe von zwei Jahren – in der neunten und zehnten Klassen hatte. Er besuchte auch Sportvereine zwei-dreimal wöchentlich. Konstantin war voll beschäftigt und das passte ihm. Er kam aus der Schule, machte Hausaufgaben und ging zum Unterricht.
Der zweite Schritt war Pilotenausbildung. Konstantin hat erfolgreich die Aufnahmeprüfungen abgelegt, aber die medizinische Untersuchung hat er nicht bestanden. Er brauchte eine medizinische Korrekturoperation der Nasenscheidewand. Nach der Operation wurde ein Jahr verloren, und Konstantin war gezwungen, in einem Betrieb, wo man Flugzeug repariert, zu arbeiten.
Zur gleichen Zeit besucht er die Ski-Sektion des Instituts für Eisenbahnverkehr (hat die erste Skifahrerleistungsklasse) und beschäftigt sich mit klassischen Ringkampf.
Im Jahre 1977 besteht er wieder die Prüfungen, eine ärztliche Untersuchung und kommt nach Kirowograd in die Flug-Navigationsberufsfachschule der Zivilluftfahrt zum Studium. Alles war dem Studium, Wissenserwerb, Sport für die persönliche Gesundheit untergeordnet.
Nach dem Abitur im Jahre 1980 heiratet Konstantin. 1985 hatte er schon zwei Töchter. Die ersten anderthalb Jahre arbeitete Konstantin in Kolpashevsker Fliegerstaffel, wo er Navigator wurde. Er flog viel, aber solch eine Luftfahrt - Hubschrauber - passte ihm nicht, und er ließ sich nach Nowosibirsker Flughafen „Norden“ ins Flugzeug AN-24 versetzen.
Einmal, es war der Flug "Nowosibirsk - Taschkent", wurde der linke Flugzeugschraubenflügel beschädigt und er fing an, sich auf die linke Seite zu legen. Im Bruchteil einer Sekunde wurde von Konstantin eine Entscheidung getroffen, dank dem es glückliche Landung in Karaganda gemacht wurde. Nach der Entschlüsselung der "black box" laut Befehl des Ministers für Zivilluftfahrt wurde der Besatzung die Ehrentitel "Verdiente Besatzung von Russland" verliehen.
In fünf Jahren lässt sich Konstantin in Tolmatschewsker Flughafen versetzen und fliegt mit dem Verkehrsflugzeug Tu-154. Er legt die Prüfungen für die erste Klasse der Flugzeugführung ab und wird als einen der besten in die Besatzung "Internationale Airlines" eingestellt. Neun Jahre lang ist Konstantin in internationalen Fluglinien insgesamt 5960 Stunden geflogen.
Konstantin flog in der schwierigste Zeit, in der Periode der «Perestroika», in der Periode des Zerfalls der Sowjetunion, in der Zeit des Verfalls und der vollständigen Zerstörung der Wirtschaft in Russland. Ihm gelang es, nicht nur in der Luftflotte zu bleiben, sondern auch neun Anerkennungen «Für die hohe Professionalität und einwandfreie Arbeit in der Zivilluftfahrt» zu erhalten. Er wurde mit dem Abzeichen «9000 Stunden. Für die Störungsfreiheit der Flüge» ausgezeichnet.
Konstantin war ein Mitglied des Komitees der Gewerkschaften der Fluggesellschaft "Sibirien" auf freiwilliger Basis. Kollegen sagten ihm: „Konstantin, du bist Vertreter unserer Rechte und Freiheiten in der Gewerkschaft und verteidigst sie“. Und er hat sie immer verteidigt, im Rahmen seiner Möglichkeiten und Fähigkeiten. Oft war es so, dass er litt selbst mehr von diesem Schutz, aber er gab nie auf.
21,5 Jahr war Konstantin in der Luftfahrt. Zehntausende Passagiere flogen mit ihm und hatten immer eine weiche Landung.
Seine letzte Auszeichnung war der Orden für Tapferkeit - postum.
Das Unheil kam plötzlich ...
Am 4. Oktober 2001 wurde das Flugzeug TU-154 der Fluggesellschaft "Sibirien" von einer Rakete S-200 während der militärischen Übungen der Flugabwehrkräfte der Ukraine geschossen. So endete vorzeitig das Leben eines bemerkenswerten Menschen, des Navigators der ersten Klasse der Zivilluftfahrt Konstantin Rewtow geschnitten.

Aber das Andenken an ihn lebt in den Herzen seiner Lieben. In unserem Schulmuseum wurde einen Erinnerungstand installiert, der Konstantin gewidmet ist. Die Schüler besuchen das Museum und erfahren mehr von dem offenen, freundlichen, mutigen und entschlossenen Menschen, erstklassigen Flieger, sorgsamen Familienvater, der zwei Töchter erzog, und im Alter von 42 Jahren starb.

Quellenangaben:

Revtov J.M. Der schwarze Donnerstag über dem Schwarzen Meer am vierten Oktober 2001.- Nowosibirsk: Nowosibirsker polygraphische Kombinat, 2002.
Fotos aus dem Familienarchiv von Rewtow.

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